Freitag, 25. März 2011

Haleakala, Makawao und Rückflug nach Oahu

Am letzten vollen Tag unserer Inselrundfahrt auf Maui wollten wir nach Besichtigung der Süd-West-Küste und einem ausgedehnten Nachmittag an einem wunderschönen Strand in Kihei auf den Haleakala fahren, einen der ältesten Vulkane der Welt. Er ist 10023 Fuss hoch, was ca. 3055m entspricht. Dementsprechend mühsam und lang war die Auffahrt. Es waren zwar wieder nur 36 Meilen aus Makawao, doch diese zogen sich 2 Stunden lang, da es nur Serpentinen gab, die sich langsam nach oben schlängelten! Und dann kamen wir oben an und mussten feststellen, dass unser eigentliches Vorhaben, die Nacht auf dem Gipfel zu verbringen, um dem grandiosen Sonnenaufgang über den Wolken zu bestaunen, aufgrund des richtig schlechten Wetters ins Wasser fiel! Es regnete, es war so stark bewölkt, dass wir unsere eigene Hand kaum vor Augen sahen - also definitiv keine gute Nacht, um auf dem Fleck der Erde zu bleiben, der am weitesten von Festland überhaupt entfernt ist! Wir waren also so weit abseits vom Festland wie es diesem Planeten nur möglich ist! Cool... :)
Also fuhren wir das Gekurve wieder herunter und vebrachten den Abend auf einem öffentliche Parkplatz in Paia, der Stadt, in der die Tour durch Maui angefangen hat! Vorher waren wir beim Mexikaner essen, es musste endlich mal was anderes als Nudeln sein! Nach der dritten Nacht im Dodge Journey heiß es Auto abgeben, also ab an den Flughafen! Fazit zum Auto-Leih: hat sich definitiv gelohnt! Wir haben noch insgesamt 40$ an Sprit gebraucht, d.h. insgesamt 205$ für 3 Tage im Auto schlafen - wir waren also 5$ billiger als im Hostel schlafen und haben die komplette Insel gesehen! Wir haben dann also unter Auto zurück gegeben und kamen das erste Mal an einen Punkt unserer Reise, wo wir nicht wussten, was wir jetzt machen sollen! Wir wollten eigentlich noch 2 Tage in Makawao bei Paul verbringen, doch ich konnte ihn die letzten 2 Tage per Telefon nicht erreichen! Also standen wir da! Eigentlich war unser Plan, nach Big Island zu fliegen, doch die Flüge dahin waren teilweise unerschwinglich. Kein Wunder, es ist Spring Break und die ganzen Ami`s kommen und machen Urlaub, da kann man die Flugpreise erhöhen! Wir waren gerade dabei unsere Rückflüge nach Honolulu zu buchen, da rief mich Paul zurück! Also Planänderung, Flugtickets für übermorgen kaufen und versuchen, nach Makawao zu kommen! Diese Tramp-Aktion sollte schließlich knapp 3 Stunden dauern, wobei ein paar lustige Fahrten dabei waren! 
Zuerst fuhren wir mit einem polnischen Taxifahrer umsonst nach Paia, von wo wir die Stadt per Fuss in Richtung Makawao durchqueren mussten. An der Straße nach Makawao wurden wir dann von einem deutschen Auswanderer auf der Ladefläche seines Pick-Up mitgenommen, bis zu einer Kreuzung, die in die Kokomo Road führt, unserem Ziel. An der Kreuzung nahm uns dann die dritte und letzte Person mit und wir waren angekommen! Die nächsten 2 Tage standen dann im Zeichen des gemütlichen Schlafens, ein komfortables Bett genießen und Pfannkuchen essen! Ich bin zwischendurch mal nach Makawao-Stadt (ca. 40min zu Fuss entfernt) gelaufen, um Lebensmittel zu kaufen (günstige!? Fehlanzeige...), während Änni sich Grey´s Anatomie gewidmet hat! Doch dann hieß es Abschied nehmen und das vierte Mal innerhalb von 8 Tagen an den Flughafen, der Flug nach Honolulu stand bevor! Wieder mit GO!Mokulele und wieder etwas unruhig, aber erneut gut gelandet! Mit dem Stadtbus gings dann nach Waikiki, wo wir eigentlich in ein Hostel wollten, aber nach einem kurzen Telefonat mit Jordan und Tricia, unseren Hosts vor Maui, die sich mittlerweile getrennt haben (ups!), konnten wir wider Erwarten wieder bei ihnen unterkommen! Juhu! Denn ihr wisst was das heißt!? Korrekt: Tauchen! :) So sollte es am nächsten Tag auch kommen! Zuerst hieß es jedoch frühs meinen kleinen Bruder anzurufen, denn der hatte Geburtstag! Glücklicherweise kam auch mein Paket rechtzeitig in der Heimat an, so dass er sein Geschenk pünktlich auspacken konnte! Doch dann hieß es sich sputen, denn wir gingen gleich mit auf´s Boot, was aber leider nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, denn das Steuerruder des Bootes war kaputt und das Schiff ließ sich nicht manövrieren, so dass wir wieder in den Hafen mussten, das Tauchen war also für´s Erste abgeblasen! Aber nur für´s Erste, denn Jordan wollte unbedingt mit uns Tauchen gehen, so dass wir einfach unsere Sachen ins Auto geladen haben und an die Westküste an den Electric Beach gefahren sind. Dort war es ein sehr langer Tauchgang, 62 min am Stück, der allerdings nur auf 10m herunter ging! Aber an alle, die den Film "Into the Blue" (mit der heißen Schauspielerin und dem langweiligen Kerl, gell Alina... :D) gesehen haben: hier ist es wirklich genauso! Die Sonne scheint auf den Meeresgrund, das Wasser ist glasklar, der Sand ist fein und die Fische und Schildkröten schwimmen um dich herum - traumhaft! Außerdem ging hier eine Pipeline eines Windkraftwerkes ins Meer, die Kühlwasser abzapfen und das warme, ungefährlich und unverseuchte Wasser ins Meer pumpen, an deren Öffnung man schwimmen konnte, um sich dann im Strudel des warmen Wassers treiben lassen zu können! Coole Sache, den man wurde durch die Fischschwärme hindurch geblasen! Da wir nur einen Tank hatten und es erst 13 Uhr war, wollten wir natürlich mit diesem angefangenen Tag noch etwas erleben! Da wir schon recht nahe an Northshore, dem nordöstlichen Teil von Oahu, waren, fuhren wir zu einem Strand, der sich Waimea Beach nennt und wo man von einem Felsen ins Meer springen kann. Vorher aßen wir noch schnell ein halbes Hähnchen, das unglaublich lecker war, um gestärkt ins Meer zu können! Am Strand war leider eben jener Felsen aufgrund des starken Wellengangs geschlossen, was aber bedeutete, dass große Wellen auf die Küste steuerten! Und was für welche! Ich hab noch nirgendwo vorher so große Wellen gesehen! 
Da musst du echt "Angst" haben, z.B. wenn du wie ich Body-Surfing versuchst und dann von der Welle mehrfach unter Wasser gedrückt wirst! Da steckt eine Kraft dahinter, das wird einem erst bewusst, wenn du mitten drin steckst und nicht weißt, wann du wieder an die Wasseroberfläche kommst! Aber alles halb so schlimm, das schlimmste ist das Salzwasser, das du schluckst, denn die Zeit unter Wasser ist echt kurz! Und dann geschah noch etwas wunderbares: Nicht weit von der Küste entfernt konnten wir wieder einmal Wale erblicken! Eine ganze Familie, die nach Norden zog und dabei die waltypischen Sprünge zauberte! Und als wir unsere Köpfe unter Wasser steckten und eine Weile ruhig verharrten, konnten wir die Wale sprechen hören, kurze, hohe Töne dienen ihrer Kommunikation. Nach 2 Stunden im Wellenbad waren wir derart erschöpft, dass wir Energie brauchten und uns in Haleiwa ein weltberühmtes, Oahu`s bestes "Matsumoto Shave Ice" holten. 
Diese Art von Eis ist nicht mit dem unseren zu vergleichen, es sieht folgendermaßen aus: In der Pappwaffel befindet sich auf Wunsch unten eine Kugel Vanilleeis, dann kommt ein Berg gefrorenes Wasser, also ganz feines Crushed Ice darauf. Dieses Eis wird mit Sirup deiner Wahl geflutet. Auf die Spitze bekommst du wiederum auf Wunsch einen großzügigen Schuss Kondensmilch. Das Ganze sieht dann zwar ganz lustig aus, aber wenn ich ehrlich bin ist mir ein normales, uns bekanntes Eis lieber, 2 Kugeln in einer essbaren Waffel, das ist ein Eis und nicht so ein künstliches Gepansch! Aber das geht dermaßen gut, ich denke, dass ist eine deutsche Marktlücke - vielleicht mach ich lieber ein Shave-Ice-Geschäft auf! Wir waren davon so vollgefressen, dass wir zur Entspannung unbedingt in einen Whirlpool mussten! Jordan kannte ein Hotel, das Turtle Bay Resort ganz im Norden, das eine öffentliche Bar besitzt und wo man einen kühlen Mai Tai im heißen Wasser schlürfen konnte. 
So hab ich mir den Abschluss eines der besten Tage unserer Reise vorgestellt! Dann ging´s heim und wir brauchten den ganzen gestrigen Tag zum Entspannen! War aber auch echt anstrengend, knapp 90 min in einem Whirlpool zu liegen, da haben wir uns einen ruhigen Tag redlich verdient! ;) Heute heißt es aber, mal wieder on Tour gehen, denn es gibt noch einiges zu sehen! Sobald Tricia von der Arbeit kommt schwingen wir die Hufe und fahren zu Diamond Head, einem alten Vulkan Krater, von dem man einen guten Blick auf Honolulu und besonders Waikiki haben soll, ich bin gespannt! Wie es war, erfahrt ihr demnächst! :)

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