Wow, war das ein Trip! Ich kann jedem nur empfehlen, mal auf die Whitsunday Islands zu fahren (wenn er/sie gerade eben mal zufällig in Australien ist)! Es ist echt malerisch schön, Segeln und dabei Haie, Rochen, Delphine und auch Schildkröten in freier Natur zu sehen!
Wir kamen am letzten Mittwoch nach 10 Std. Fahrt frühs um halb 7 in Airlie Beach an, wir nahmen, wie ihr wisst, den Nachtbus aus Agnes Water. Wir haben uns dann erst einmal, da unsere Reiseagentur vor Ort erst um 9 aufmacht, ans Meer gesetzt und bei wunderbarer Aussicht schön gefrühstückt – hatten wir zumindest vor, aber die Milch hat über Nacht an Konsistenz gewonnen und war nicht mehr genießbar, also gab`s Toast mit Marmelade und keine Cornflakes. Danach sind wir dann irgendwann zur besagten Agentur gegangen, um unser Schiff gleich umzubuchen! Und ja, wir haben für nur 30$ pro Person ein Upgrade zur Apollo machen können! Und das Beste daran: es war auch nicht nur eine 2Nacht/2Tag – Tour, nein es ging sogar 3 Tage und 2 Nächte raus in die Natur! Na also, hat ja doch noch geklappt! Wir konnten also ruhigen Gewissens 2 Tage in Airlie Beach verbringen und uns auf Freitag freuen! Wir erspähten dann in der Küche des Hostels, das wir günstig von der Reiseagentur empfohlen bekamen (ich weiß nicht wieso!?!), einige Tipps zur Gestaltung des Tages zur Freude des Geldbeutels, gratis sozusagen. Unter anderem bestand die Möglichkeit, an einem Segelrennen vor den Toren Airlie Beachs teilzunehmen, sofern Platz auf den Segelschiffen ist! Also gingen wir dort hin und bekamen doch tatsächlich 2 Plätze mit noch 2 anderen „Suchenden“ auf dem Boot eines Segellehrers. Wir cruisten erst so ein bisschen über Wasser, um dann am ca. zweistündigen Rennen nicht Letzter zu werden und sogar die Frau des Segellehrers zu besiegen – ein voller Erfolg! Am nächsten Tag sind wir dann einfach ein bisschen durch die schöne Stadt geschlendert, zwischendurch zum Einkaufen und auch wieder heim getrampt (wird langsam zum Hobby von mir! :)) und haben den Abend gemütlich ausklingen lassen, am nächsten Tag stand ja die Abfahrt bevor!
Frühs um 9 war es soweit, leider etwas verzögert, da ein (immer noch) Betrunkener zu spät kam! Aber dann ging`s los, als erstes Ziel war Hook Island geplant, der südliche Teil, dort stand der freie Tauchgang, der sich als lächerliche 15min entpuppte, auf dem Programm und eine große Portion Schnorcheln! Schon dort kamen wir in den Genuss zahlreicher Fische und Rochen und einer bunten Pflanzenwelt, die ich mir allerdings noch bunter vorgestellt hätte! Vielleicht sieht das aber alles auch live und unbearbeitet mit Photoshop etwas karger aus, trotzdem wahnsinnig schön! Aber hier helfen Bilder wahrscheinlich mehr! Und deswegen halt ich jetzt die Klappe und ihr schaut euch folgendes an:
Nach dem Abendessen, das wie alle anderen Essen auch richtig super gut war, segelten oder besser fuhren wir angetrieben vom Elektromotor, in die Bucht, in der das Schiff über Nacht stehen bleiben sollte. Gegen 23 Uhr und mit Einsetzen des Regens war dann auch die Schlafenszeit eingeläutet und wir freuten uns auf den 2. Tag! Nach Sonnenaufgang und anschließendem englischen Frühstück (ja, so richtig mit Bohnen und so einem Quatsch...) ging es an den Whithaven Beach, einem der schönsten Strände weltweit, mehrfach gekürt und prämiert und in einer unglaublichen Gegend gelegen. Auf der Insel Dschungel mit z.b. riesig fetten Spinnen, und unten ganz feiner Sand, der zum Großteil aus Silicat besteht. Dort kamen wir dann auch erstmals in den Genuss von frei lebenden Haien! Es waren zwar nur Riffhaie, also entsprechend klein und v.a. ungefährlich, aber immerhin. Änni hat den ersten entdeckt, nachdem sie ihn fast zur Fusshupe gemacht hatte und beinahe draufgetreten war! Ich zitiere: „Da ist ein, äh, Hai! Coooool!“
Anschließend haben wir uns noch etwas lasziv im Sand gewälzt und wie die meisten Engländerin sexy Posen in allen möglichen Strandabschnitten gemacht, ich sogar manchmal oben ohne, wenn keiner geschaut hat...
Von da aus sind wir dann zur Hamilton Island gefahren (jo, gefahren, wir hatten scheiß Wind!), um uns nochmal dem Schnorcheln zu widmen! Und machte sich dann meine Unterwasserkamera vollends bezahlt, so dass ich ein paar schöne Bilder schießen konnte!
(Kleiner Einschub: ich werde meine Kamera aber die nächsten Tage umtauschen müssen, da die Linse immer von innen mit Kondenswasser beschlagen ist und auch seit heute komische Geräusche im Inneren zu vernehmen sind! Wenn wir in Cairns sind werde ich mir ein Geschäft suchen und das Gerät tauschen lauschen, das kann ja nicht sein! Ich hab wunderschöne Bilder gemacht, die durch den Fleck auf der Linse total entstellt sind, ich könnt kotzen, denn so etwas ist beim besten Willen nicht wasserfest!)
Und dann passierte mir noch folgendes: Wir wussten ja, dass es in diesem Gebiet nur so von Fischen lauert, also haben wir uns etwas Brot besorgt und wollten damit die Fische füttern! Es waren auch unglaublich viele in den ersten paar Sekunden um uns, und da Fische ja schlaue Tiere sind, kamen auch immer mehr dazu!
Blaue, gelbe, schwarz-weiß gestreifte, bunte, kleine, ja, und eben auch große! Da die kleinen Fische aber in der Überzahl waren (also mit klein bezeichne ich jetzt alle Fische unter einem halben Meter Körperlänge, groß sind die mit mindestens 1,20m!), kamen die großen nur schwer an das köstliche Toastbrot! Und da ich ein herzensguter Samariter bin, beschloss ich, auch den großen, ungefährlich wirkenden und eigentlich auch nicht sonderlich hübschen Fischen etwas Nahrhaftes zukommen zu lassen. Ich hielt ein großes Stück in der Hand fest und in Richtung eines dieser großen Fische. Dieser erkannte die Situation sofort und schwamm auch direkt auf mich zu! Die kleinen Fische knabberten etwas an meiner Hand, an das große Stück kamen sie jedoch nicht! Der Hässliche auf jeden Fall dachte wohl, ich gebe sein Essen wieder her, so dass er an Tempo zulegte und ehe ich mich versah, meine ganze Hand in seiner Fresse hatte! Ich bekam einen riesen Schreck, damit hatte ja nun wirklich keiner gerechnet! Ich zog meine Hand blitzschnell aus der Umklammerung und wich einen Schritt zurück – hatte mir da gerade eben ein Fisch den Zeigefinger blutig gebissen?! Anscheinend ja... Und der hässliche Bratzen wollte noch mehr und fing an, uns mit seinen Freunden zu umzingeln, so dass es langsam etwas ungemütlich wurde. Also nichts wie raus aus dem Wasser (Zitat Änni: „Scheiße, aaah, die sind überall, scheiße, ich will hier raus...“), glücklicherweise war Ben, ein Mitglied der Crew, gerade mit seinem Motorboot in Reichweite, so dass wir da reinhüpfen konnten. Den Rest des Toastbrotes haben wir dann genüsslich von Bord aus verfüttert! Nachdem ich mich von diesem unglaublichen Schreck erholt hatte ( :D ), gab es Rumpsteak zu essen und wir verfütterten der Rest vom Segelschiff an die Haie (wir dachten zumindest, dass es welche waren! Sie sahen genauso aus, waren aber anscheinend japanische Immigranten-Ich-kann-mich-anpassen-Fische und machten einen sehr gefährlichen Eindruck! Also lasst uns auch bitte in diesem Glauben! ;)). Die Nacht neigte sich dem Ende und der leider schon dritte und letzte Tag stand bevor! Wir fuhren nochmal an eine andere Insel, einen der nördlichsten Punkte von Hook Island und hatten die Möglichkeit, ein letztes Mal schnorcheln zu gehen! Bevor wir da ankamen hatte ich noch eine kleine Auseinandersetzung mit einer jungen, auf pink stehenden Engländerin, die sich doch tatsächlich begann, mitten unter allen Leuten, mitten im Schlafbereich, wo neben unseren Betten auch unsere Klamotten waren, und mit ihrem Fuss auf einem fremden Bett stehend, ihre Beine zu rasieren. Nachdem ich sie dann aufforderte, doch bitte ins 2m entfernte Bad zu gehen, schaute sie mich ganz blöd an, als ob sie das normalste von der Welt täte! Irgendwas läuft da falsch in ihrem Kopf. Den Rest erspar ich euch auch, es war einfach nur lächerlich und amüsant zu gleich – mein Gott, war die doof... ;) Doch zurück zu den schönen Sachen und der Ankunft am Reef. Da die Strömung unglaublich stark war, konnten wir uns nur in unmittelbarer Küstenumgebung aufhalten, doch dort bekamen wir reichlich Entertainment geboten!
Direkt vor uns tummelten sich Unmengen von Rochen, die ihre 1,50m langen Schwänze (oder Stachel oder sonst wie) als alten Baumstumpf tarnten und den Rest ihres Körpers im Sand vergraben hatten. Nichts ahnend tauchen diese dann ein wenig auf und schießen vor dir vorbei und weg sind sie! Von richtig großen Rochen bis hin zu knuffig, kleinen, ja süßen Rochen, die man am liebsten mit nach Hause genommen hätte, war hier alles vertreten! Und dann kam er: DER HAI!!! Er war mindestens 2m lang und sah scheiße gefährlich aus! Ein Glück standen wir am Ufer und konnten ihn in 1,5m Entfernung beobachten! Sieht schon echt stark aus!
Ich habe leider nur ein Foto aus der Vogelperspektive bekommen, er wollte mir einfach nicht vor die Linse schwimmen, die ich ins Wasser gehalten hatte und wartete, bis ich abdrücken konnte. Dafür hatte ich mehr Erfolg mit einem Rochen, ich kann euch jetzt aber gar nicht sagen, ob ich 3 oder 7cm von ihm entfernt war... ;)
Doch leider hat sich auch dieser Tag irgendwann dem Ende zugeneigt und wir mussten die traumhaften Whitsunday Islands verlassen. Kurz vor Ankunft streikte dann der Motor noch, so dass wir mit einstündigen Verspätung im Hafen ankamen. Sollte uns aber egal sein, wir wollten eh nur noch schnell irgendwo duschen und (das irgendwo konnten wir aber nicht finden, so dass wir ungeduscht und nach Salzwasser stinkend) zum Essen gingen. Wir wollten uns einmal Fish and Chips gönnen, also taten wir das auch! Und für 9$ haben wir eine richtig ordentliche gute Portion, guten Fisch bekommen – wenn ich Glück habe, was es genau der hässliche Fisch, der versucht hat mich zu entstellen, wenn nicht sogar umzubringen, den ich da auf dem Teller liegen hatte! Rache geglückt! Um kurz nach 20 Uhr fuhr dann unser Bus Richtung Townsville weiter, wir wollten von da nach Magnetic Island, da ich dort meinen Tauchschein machen will. Wir kamen also um 1 Uhr frühs in Townsville an und hatten noch ca. 4 Std zum totschlagen, bis die erste Fähre abfährt. Also mit den anderen Anwesenden auf eine freie Parkbank gelegt, sich ab und an eine Ameise über das Bein oder den Arm krabbeln lassen und versuchen, ein bisschen zu schlafen. Hat auch erstaunlich gut geklappt, und die Sachen, die wir fürsorglich unter den Bänken und zwischen mir und der Wand verstaut hatte, waren auch noch da! Um viertel 6 wurden wir dann freundlich, leider ohne Frühstück und Kaffee, von einem Mitarbeiter der Fähre geweckt und die Überfahrt begann. Da wir erst gegen 12 einchecken konnten, blieb uns wieder genug Zeit bis sich überhaupt was tat. Ich konnte um 9 mit meinem Tauchschein beginnen, Änni fuhr mit einer Spanierin und einer Chilenin mit einem Leihwagen auf der Insel herum und in einen Zoo, wo sie eine Schlange um den Hals und ein junges Krokodil auf dem Arm hatte und mit einem Koala geschmust hat. Ich hab mich in der Zwischenzeit mit englischen Fachausdrücken für Tarierjacket, Inflator etc. herumschlagen, um mich um meinen SSI (und soweit ich weiß nicht PADI) – Tauchschein zu bemühen. Der erste Tag war von Müdigkeit meinerseits geprägt, doch da ich allein an diesem Kurs teilnehme (der Kurs, der am Samstag begann, hatte 8 Teilnehmer), mussten wir nicht lange auf andere Personen warten und konnten relativ schnell ins offene Meer. Da ich von den Whitsundays natürlich etwas verwöhnt bin, fällt es mir schwer, hier ein neutrales Urteil zu bilden, aber die Sicht war heute schon echt bescheiden. Wir haben dennoch ein paar Rochen, Riffhaie und auch einen giftigen Fisch, dessen Namen mir leider entfallen ist, gesehen. Komischerweise habe ich jetzt gerade etwas Ohrenschmerzen, war die letzte Zeit wohl etwas viel unter Wasser. Das soll mich aber nicht davon abhalten, morgen das Examen zu bestehen und dann wieder zum Tauchen zu gehen! Fette, hässliche Fische, nehmt euch in Acht! :)