Dienstag, 5. April 2011

Pearl Harbor und ein kurzer Rollerausflug

Am Samstag hatte Tricia frei und wir konnten gemeinsam zu Pearl Harbor fahren! Das hatte zum Vorteil, dass Tricia nicht alleine vor ihrer Abreise dahin musste und wir keinen Bus nehmen brauchten. Danach war eigentlich auch noch North Shore geplant, wir wollten nochmal die großen Wellen genießen und vom Felsen springen, der ja leider das letzte Mal gesperrt war, Tricia hatte aber noch zu viel zu tun zwecks Umzug, so dass wir gegen 16 Uhr wieder zu Hause waren. Jetzt aber erstmal zu Pearl Harbor, der mir sehr imponiert hat und auf den ich mich besonders sehr gefreut habe!
Wir fuhren also gegen 10 Uhr morgens in Richtung Pearl City und den berühmten Pearl Harbor. Mein Opa wird bestimmt ganz verrückt, wenn er das jetzt liest, schließlich wollte er ja unbedingt einmal nach Hawaii und sich das ansehen - ich hoffe, ich kann ihm das dadurch etwas näher bringen! :)
Zuerst haben wir uns nur etwas auf dem Gelände umgesehen, bevor wir uns entschieden, das U-Boot, die USS-Bowfin, auch von innen zu bestaunen. Das hat uns zwar 10$ gekostet, aber das war es wert. Wir wurden vor dem Eingang abgefangen und es wurde zunächst ein Bild gemacht mit dem U-Boot im Hintergrund. Nach dem Besuch sollte uns dieses Foto als Art "alte Zeitung" mit unserem Bild auf der ersten Seite zum Kauf angeboten werden. Wir haben auch zugeschlagen, da es wirklich eine gute Idee ist und lustig aussieht! Wir sind dann also über die Treppen auf´s Boot und haben unsere tragbaren Info-Player angeschaltet, um den entsprechenden Nummern und zugehörigen Beiträgen quer durchs Innere zu folgen. Zu Beginn sahen wir die enormen Raketen-Abschuss-Apparaturen, in die Raketen der Größe XXL geschoben wurden. Kein Wunder, dass die damals alles zerbombten... Es ging weiter durch den "Wohnbereich", d.h. die Schlafzimmer, Küche, Bäder, Essensraum, und schließlich in den Maschinenraum. Alles ist hierbei sehr eng und klein, ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu keinen Problemen kam wenn es mal schnell gehen musste! Und dann waren wir auch schon durch, kurz aber sehr interessant! 
Jetzt also noch schnell unsere Zeitung abstauben und nach einer kurzen Essenspause ging es auf die andere Seite zu den beiden kostenlosen Museen, die mit vielen Bildern und Texten erzählten, wie damals alles von Statten ging. Es wurde auch ein kurzer Film gezeigt, der alles (zu sehr patriotisch) darstellte und verdeutlichte, wie böse und hinterhältig die Japaner doch damals waren und einfach innerhalb von 2 Stunden das ganze amerikanische Militär in Hawaii zunichte machten! Wie können die doch auch nur von Norden und nicht wie erwartet von Süden und dann auch noch aus der Luft und nicht per Schiff angreifen, Mensch, sowas ist doch unfair... Wir bekamen den Einfluss des deutschen Nazitums vor Augen geführt und wie groß doch die Anhängerschaft in Japan war. Beeindruckend, wie das mit Bildern dargestellt und illustriert wurde. Zum Schluss, wir waren schon fast auf dem Nachhauseweg, abgeschreckt von einer langen Menschenschlange, überredete ich die beiden Mädels noch, uns auch das Arizona Memorial anzuschauen, es wäre doch schade, dass nur von weitem zu sehen und es nicht anzusteuern. Wir gingen also zum Informationsstand, um uns kostenlose Eintrittskarten zu besorgen. Zunächst wurde uns ein 30min. Film gezeigt, der wieder sehr patriotisch den Sachverhalt erläuterte, aber dennoch sehr interessant und überaus informativ war, mir persönlich trotz enormer Vaterlandsliebe sehr gut gefallen hat. Anschließend ging es auf eine kurze Bootsfahrt hinüber zu jener Gedenkstätte.
Arizona Memorial
Das Arizona Memorial ist über das Boot der USS Arizona gebaut, ohne es zu berühren und gilt als Mahnmal für die über 1000 verstorbenen Leute, die am 07. Dezember 1941 beim Angriff der Japaner auf Pearl Harbor in diesem Boot ums Leben kamen. Die meisten der Toten wurden nie aus dem Wrack geborgen und die Gebeine befinden sich noch heute unterhalb des Meeresspiegels. Wir konnten überall austretendes Öl erkennen, das auch als die "Tränen der Arizona" bezeichnet wird. 
Jährlich wird das Memorial von über einer Million Menschen besucht, und am Samstag von uns! Nach Besichtigung des beeindruckenden Mahnmals ging es wieder mit dem Schiff zurück auf Festland. Von da konnten wir noch einige gute Fotos aus naher Distanz zur Arizona schießen. Für ein weiteres Boot, das Kriegsschiff USS Missouri, wollten jetzt jedoch kein Geld mehr ausgeben, es soll auch ähnlich der anderen, bereits gesehenen USS Bowfin sein. Wir machten uns also auf den Heimweg, aber knapp 5 Stunden Geschichte reichen auch! Zurückblickend lässt sich festhalten, dass die Filme am informativsten waren, der Besuch sich aber auf jeden Fall sehr gelohnt hat! An dieser Stelle auch der Hinweis an meinen Opa: Flieg doch wirklich nochmal nach Hawaii und schau es dir an! Was meinst du?!
Am nächsten Tag wollten wir einen genüsslichen Ausflug mit dem Roller machen. Wir hatten die Möglichkeit, uns hier im Hostel die Roller zweier anderer Gäste für je 20$ am Tag leihen zu können, so war der Plan! Da es die Tage vorher nie geklappt hatte und es ab heute eigentlich schlechter werden sollte, schien uns der gestrige Sonntag gut geeignet, um auf mobiler Art die Westküste der Insel zu erkunden und einen kleinen Abstecher nach Sandy Beach zu machen, einem Strand, der schon mehrfach unter die Top10 der weltweit schönsten Strände gewählt wurde (das werden sie aber anscheinend alle, denn egal wo wir waren, ob hier oder Australien, viele Strände waren schon mehrfach in den Top10, ist wohl eher eine Top50...). Wir hatten also alles startklar gemacht und sogar Helme aufgesetzt (obwohl man hier ohne Helm fahren darf, dafür aber nicht zu zweit auf einem 50er Roller...). Ich war gerade dabei, den Schlüssel umzudrehen, da hörte ich das Scheppern einen eisernen Gartentores! Ich blickte nach links und musste feststellen, dass Änni schon mal ohne mich losgedüst war, aber auch nur bis ins 2m entfernte, geöffnete und vor einer Mauer befindliche Gartentor gekommen war! Ich schrie sofort, sie solle einfach nichts weiter machen, denn sie versuchte, den Roller aus der Position zu befreien. Das schaffte sie letztendlich auch, dennoch passierte genau das, was ich befürchtet hatte: Sie hob den Roller an den Griffen herum und betätigte dabei dem Gasgriff, so dass sich der Roller in Fahrt setzte und Änni halb im Sitzen, halb im Liegen hinterher"fuhr", so lange, bis sie kurz über den Boden schleifte und den Roller los ließ. Dieser schlitterte dann noch kurz über den Asphalt, bis beide liegen blieben. Änni sprang glücklicherweise gleich auf, so dass ich beruhigt sein konnte, dass ihre 5-Meter-Abenteuerfahrt ein glimpfliches Ende genommen hatte. Der Roller sah auf den ersten Blick ganz schön verkratzt aus, was sich aber letztendlich als Dreck herausstellen sollte. Neben 4 großen Kratzern am Unterboden und dem Seitenbereich blieben nur ein abgebrochener Bremsgriff und ein demolierter Spiegel als Schäden zurück, Glück gehabt! 
Auch der Bremshebel hält nur noch sporadisch... :D
Insgesamt wird uns das ganze ca. 75 - 100$ kosten, dafür geht´s meiner Süßen aber auch gut und ihr ist bis auf einige Schürfwunden und blutige Knie nichts passiert! Wir bekamen auch sofort Hilfe von allen angeboten, jeder konnte ja das Spektakel verfolgen. Ich schreibe euch das auch nur, weil Änni mittlerweile selbst darüber lacht und es recht lustig findet! Macht sie sich einfach ohne mich aus dem Staub und steuert direkt auf das Gartentor zu, was sie sich dabei nur gedacht... Also macht euch keine Sorgen, ihr geht es hervorragend - nur will sie so schnell keinen Roller mehr fahren! :)
Überall Wehwehchen, aber Fabu`s Bärchenpflaster helfen! :)
Für die nächsten Tage war eigentlich Kailua angesagt, das wurde jedoch von Seiten unseres Hosts abgesagt, so dass wir jetzt noch hier bleiben, bevor wir dann am Donnerstag abend um 22.21Uhr (Freitag früh 10.21Uhr MEZ) den Flieger nach Los Angeles nehmen, leider! Mir gefällt es hier sehr gut, ich könnte noch eine ganze Weile hier bleiben! Aber es wird auch schön an der Westküste, denn da gibt es mal wieder mehr Städte-Sightseeing und nicht nur gammeln wie wir es hier gerade haben! :)

Zu guter Letzt möchte ich noch einen persönlichen Gruß an einen deutschen Studenten in den Niederlanden senden, der immer up to date ist und uns alle ihm gestellten Fragen ohne großes Zögern beantworten kann! Wir hätten uns sehr gefreut, wenn deine Studie finanziert worden wäre, dann hätten wir bald das Vergnügen einer gemeinsamen Zeit an der Westküste der Staaten. So reisen wir alleine weiter und bestellen dir (und deiner Angebeteten) die herzlichsten Grüße aus dem überragenden Hawaii! :)
(Na, zufrieden?! :D)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen